Meine Hommage an den Impact Hub Basel

Meine Geschichte mit dem Impact Hub begann nicht in Basel, sondern während der Gründungsphase des Philosophicums Basel in den Jahren 2010 und 2011.
Meine Hommage an den Impact Hub Basel

Meine Geschichte mit dem Impact Hub begann nicht in Basel, sondern während der Gründungsphase des Philosophicums Basel in den Jahren 2010 und 2011. In dieser Zeit war ich in intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Gründen und stiess auf ein Konzept, das mich von den ersten Momenten an faszinierte: den Impact Hub. Die Kernidee war revolutionär einfach und gleichzeitig visionär – Menschen zusammenzubringen, die sich der Arbeit an nachhaltigen Themen verschrieben haben, und ihnen einen gemeinsamen Raum zu bieten, in dem Ideen organisationsübergreifend gedeihen können.

Die Keimzelle einer Leidenschaft

Was mich damals besonders beeindruckte, war die Vision eines Raumes, in dem gemeinsames Arbeiten – damals noch ein relativ neues Phänomen: Coworking Spaces – nicht nur Effizienz versprach, sondern echte Synergien für eine bessere Zukunft schaffen sollte. Es war weit mehr als nur geteilte Büroräume; es war ein Ökosystem für gesellschaftlichen Wandel.

Die Wurzeln dieser revolutionären Idee lagen in London, doch als ich entdeckte, dass in Zürich ein Ableger dieser Bewegung entstanden war, wollte ich mehr erfahren. Ich meldete mich beim Impact Hub Zürich, und schon bald fand ein Treffen statt, das meine erste echte Begegnung mit einem Impact Hub markierte. Ich spazierte durch ihre Räume, lernte die Arbeitsweise kennen und spürte die besondere Energie, die entsteht, wenn gleichgesinnte Menschen ihre Kräfte bündeln. Es war eine Erfahrung, die mich nachhaltig prägte und die Überzeugung festigte, dass dies ein Modell mit enormem Potenzial ist – ein Modell, das ich eines Tages gerne auch in Basel erleben wollte.

2017: Mein Traum wird Realität

Sechs Jahre später, im Jahr 2017, erreichte mich eine Nachricht, dass ein Team dabei war, einen eigenen Impact Hub in Basel aufzubauen! Ich zögerte keinen Moment, meldete mich beim Gründerteam und wurde mit einer Herzlichkeit empfangen, die charakteristisch für die gesamte Impact Hub-Kultur ist.

Es dauerte nicht lange, bis ich bereits in konkrete Projekte eingebunden wurde: die Digitaltage Basel und tunBasel standen auf dem Programm. Es war der Startschuss für eine Zusammenarbeit, die mein berufliches und persönliches Leben für die nächsten Jahre prägen sollte.

Was mich von Beginn an beeindruckte, war die Art, wie das Team Visionen in die Tat umsetzte. Hier wurde nicht nur geredet, sondern gehandelt. Hier entstanden nicht nur Ideen, sondern reale Projekte, die Menschen bewegten und Veränderungen anstiessen.

Meilensteine einer besonderen Zusammenarbeit

Oktober 2018: Der Digitaltag erobert Basel

Ein erster Höhepunkt unserer Zusammenarbeit war die erstmalige Austragung des Digitaltags in Basel im Oktober 2018, initiiert und massgeblich organisiert durch den Impact Hub. Der Digitaltag, eine schweizweite Initiative von digitalswitzerland, zielt darauf ab, die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Gesellschaft und Wirtschaft greifbar zu machen.

Ich erinnere mich lebhaft an die Energie, die an diesem Tag in der Luft lag. Das Foyer der HGK auf dem Dreispitz verwandelte sich für einen Tag in ein pulsierendes Zentrum digitaler Innovation. Unternehmen, Startups, Forschungseinrichtungen und die breite Öffentlichkeit kamen zusammen, um digitale Zukunftsthemen zu erforschen und zu diskutieren. Es war faszinierend zu beobachten, wie der Impact Hub Basel hier seine Rolle als Katalysator und Vernetzungsplattform unter Beweis stellte.

Februar 2019: Roboter-Faszination bei der tunBasel

Ein besonders herzerwärmendes und erfolgreiches Projekt folgte nur wenige Monate später: unsere Beteiligung an der tunBasel im Februar 2019. Gemeinsam mit Tea Ganser und dem engagierten Team des Impact Hubs, den ICT Scouts und im Auftrag der Botnar Foundation tauchten wir mit Kindern und Jugendlichen in die spannende Welt der Roboter ein.

Die tunBasel war ein wunderbares Format, das jungen Menschen ermöglichte, Naturwissenschaften und Technik spielerisch zu entdecken. Unsere Mission war es, den Funken der Begeisterung für Robotik zu entzünden – und das gelang über alle Erwartungen hinaus. Ich werde nie die leuchtenden Augen der Kinder vergessen, wenn sie für die Roboter die Wege zeichneten oder sie per Fernsteuerung zum Leben erweckten.

Dieses Projekt verkörperte perfekt die Mission des Impact Hubs: nicht nur bestehende Ideen zu fördern, sondern auch die nächste Generation für die Gestaltung einer nachhaltigen und digitalen Zukunft zu inspirieren.

2019 bis 2022: Entrepreneurship in die Schulen tragen

Eine der nachhaltigsten und persönlich bereicherndsten Kooperationen führte mich über mehrere Jahre hinweg, von 2019 bis 2022, mit Aprentas zusammen. Unser gemeinsames Ziel war es, unternehmerisches Denken und Handeln – Entrepreneurship – direkt in den Schulunterricht zu integrieren. In einer Welt, die sich in einem noch nie dagewesenen Tempo wandelt, ist die Fähigkeit, Probleme zu erkennen, innovative Lösungen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen, unerlässlich geworden.

Als Pädagoge lag mir dieses Projekt besonders am Herzen. Wir entwickelten nicht nur Lehrmaterialien, sondern führten auch Workshops durch und begleiteten Lehrpersonen dabei, den Unternehmergeist authentisch in ihren Unterricht zu integrieren. Es ging dabei nie nur darum, Businesspläne zu schreiben oder Zahlen zu jonglieren, sondern eine Denkweise zu etablieren, die Mut zum kalkulierten Risiko, Kreativität und konstruktive Teamarbeit fördert.

Der Impact Hub stellte dabei die ideale Plattform dar, um Theorie und Praxis zu verbinden. Hier konnten Schülerinnen und Schüler ihre Ideen nicht nur entwickeln, sondern auch in einem professionellen Umfeld testen und von echten Unternehmern Feedback erhalten. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich junge Menschen in dieser inspirierenden Atmosphäre entfalteten und den Mut fassten, ihre eigenen Visionen zu verfolgen.

2022: Innovation im Incubator mit Education Architects

Das Jahr 2022 brachte einen weiteren bedeutsamen Meilenstein: Gemeinsam mit dem Education Architects Team hatte ich die Gelegenheit, am Incubator-Programm des Impact Hubs teilzunehmen. Dies war ein entscheidender Schritt in der Weiterentwicklung meiner Arbeit im Bereich Persönliches Wissensmanagement und Edupreneurship – Themen, die mir als Bildungsexperte besonders am Herzen liegen.

Der Incubator bot eine strukturierte und gleichzeitig kreative Umgebung, in der wir unsere Ideen schärfen, Geschäftsmodelle validieren und von erfahrenen Mentoren lernen konnten. Es war eine Zeit intensiver Reflexion und systematischer Weiterentwicklung unserer Konzepte.

Die Monate im Incubator waren herausfordernd und unglaublich fruchtbar zugleich. Wir wurden kontinuierlich dazu angeregt, unsere Annahmen zu hinterfragen, unsere Vision zu präzisieren und konkrete, messbare Schritte zur Umsetzung zu planen. Besonders wertvoll war der intensive Austausch mit anderen Gründerteams im Incubator. Wir teilten nicht nur Erfolge und Rückschläge, sondern gaben uns gegenseitig ehrliches Feedback und motivierten uns, auch in schwierigen Phasen dranzubleiben.

Der Impact Hub stellte hier weit mehr als nur physische Räume zur Verfügung – er bot ein ganzes Ökosystem des Lernens, der Innovation und des gegenseitigen Supports. Es zeigte sich einmal mehr, wie der Impact Hub als Inkubator für neue Ideen und als Sprungbrett für soziale und nachhaltige Unternehmungen fungierte.

Mehr als Co-working: Eine Philosophie des Zusammenwirkens

Was den Impact Hub Basel über all die Jahre so besonders machte, war seine einzigartige Fähigkeit, Menschen mit ähnlichen Werten und komplementären Fähigkeiten zusammenzubringen. Es war nie nur ein Ort zum Arbeiten, sondern ein lebendiges Ökosystem, in dem sich Synergien auf natürliche Weise entwickelten.

Die Atmosphäre war geprägt von einer besonderen Mischung aus Professionalität und Herzlichkeit, aus Vision und Pragmatismus. Hier trafen sich Idealisten, die die Welt verbessern wollten, mit Praktikern, die wussten, wie man Träume in die Realität umsetzt. Diese Kombination schuf eine kreative Spannung, die immer wieder zu überraschenden Kooperationen und innovativen Lösungen führte.

Ein Abschied voller Dankbarkeit

Die Nachricht, dass der Impact Hub Basel nun seine Türen schliesst, erfüllt mich mit einer Mischung aus Wehmut und tiefer Dankbarkeit. Acht Jahre vielseitiger Zusammenarbeit gehen zu Ende – Jahre, die mein berufliches und persönliches Leben nachhaltig geprägt haben.

Die Erfahrungen, die ich in all dieser Zeit sammeln durfte, sind unzählbar und unbezahlbar. Es war eine Zeit des intensiven Lernens, des persönlichen Wachstums und der bereichernden Begegnungen. Ich bin unendlich dankbar für jedes Gespräch, jedes gemeinsam gelöste Problem, jeden kleinen und grossen Erfolg, den wir teilen durften.

In diesen Jahren habe ich nicht nur fachlich viel gelernt, sondern auch ein Netzwerk von inspirierenden Menschen kennengelernt, die sich alle auf ihre ganz eigene Weise für eine bessere Welt einsetzen. Der Impact Hub Basel war für mich weit mehr als nur eine Zusammenarbeit – er war eine Gemeinschaft, ein Experimentierfeld für innovative Bildungsansätze und ein zweites Zuhause für Ideen, die die Welt ein Stückchen besser machen wollten.

Ein Vermächtnis, das weiterlebt

Auch wenn der physische Raum des Impact Hubs nun nicht mehr existiert, werden die gesammelten Erfahrungen und Begegnungen mich ein Leben lang begleiten. Die Prinzipien des Co-working, der Kollaboration und des Impact-Denkens sind tief in meiner Arbeit verwurzelt und prägen meine Herangehensweise an neue Projekte.

Es ist ein Abschied vom Ort, aber nicht vom Vermächtnis. Die Netzwerke, die entstanden sind, die Freundschaften, die gewachsen sind, und vor allem die Überzeugung, dass Zusammenarbeit und geteilte Visionen Grosses bewirken können – all das lebt weiter.

Wenn ich heute auf diese acht Jahre zurückblicke, erfüllt mich vor allem eines: immense Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Chance, Teil einer so besonderen Gemeinschaft gewesen zu sein. Dankbarkeit für die Menschen, die mir begegnet sind und von denen ich so viel lernen durfte. Und Dankbarkeit für die Erkenntnis, dass es Orte gibt, an denen Träume nicht nur geträumt, sondern gelebt werden.

Der Impact Hub Basel hat einen unvergesslichen Impact auf mein Leben gehabt – und das ist das schönste Vermächtnis, das eine Institution hinterlassen kann.


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